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Gesamtauswertung der Unternehmensbefragung Hohenbrunn 2024

Standort überzeugt – Fachkräfte- und Flächenbedarf bleiben zentrale Herausforderungen

Der Ergebnisbericht der Unternehmensumfrage 2024 steht nun zur Verfügung

Der Ergebnisbericht der Unternehmensumfrage 2024 steht nun zur Verfügung

Die Gemeinde Hohenbrunn hat im November 2024 eine umfassende Unternehmensbefragung durchgeführt. Über 500 ansässige Betriebe aller Branchen waren eingeladen, ihre Einschätzung zum Wirtschaftsstandort Hohenbrunn abzugeben. Die Ergebnisse liefern wertvolle Einblicke in Stärken, Herausforderungen und zukünftige Entwicklungsfelder. 

„Uns ist der direkte Austausch mit unseren Unternehmen besonders wichtig – gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten“, betont Hohenbrunns Erster Bürgermeister Dr. Stefan Straßmair. „Nur wenn wir ihre Bedürfnisse genau kennen, können wir gezielt darauf eingehen. Die Ergebnisse der Befragung sind für uns eine wertvolle Grundlage, um die Wirtschaftsförderung weiterzuentwickeln.“ 

Hohenbrunn als Wirtschaftsstandort überzeugt

Knapp 80 Prozent der Unternehmen bewerten Hohenbrunn als attraktiven Standort: 35 Prozent sind „sehr zufrieden“, 43 Prozent „eher zufrieden“. 16 Prozent äußern sich neutral, während nur 6 Prozent „eher unzufrieden“ sind. Eine starke Unzufriedenheit wurde von keinem Unternehmen geäußert. 

Besonders positiv bewertet wurden Standortfaktoren wie Lebensqualität, eine zuverlässige Ver- und Entsorgung sowie die gute Erreichbarkeit. Auch der Service der Gemeindeverwaltung und das schulische Bildungsangebot erhielten hohe Zustimmungswerte.

Handlungsbedarf bei Fachkräften, Gewerbe- und Wohnflächen

Trotz der hohen Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort Hohenbrunn gibt es Herausforderungen in bestimmten Bereichen:

  • Arbeitskräfteverfügbarkeit: Rund 50 Prozent der befragten Unternehmen planen, in den nächsten zwölf Monaten neue Mitarbeitende einzustellen – insbesondere für gewerblich-technische Berufe, kaufmännische Positionen und Fachspezialisten. Gleichzeitig hatten 40 Prozent der Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren Schwierigkeiten, offene Stellen zu besetzen. Hauptgründe sind ein Mangel an Bewerbungen, Defizite bei fachlichen Qualifikationen sowie hohe Wohnkosten in der Region.
  • Gewerbeflächen: Ein Drittel der teilnehmenden Unternehmen benötigt Erweiterungsflächen. Eine Überkapazität gibt es derzeit nicht. Der Flächenbedarf reicht von 100 bis 10.000 m². Insgesamt besteht ein zusätzlicher Bedarf von 36.000 m² an neuen Gewerbegrundstücken – eine zentrale Aufgabe für die Gemeinde.
  • Wohnraum: Viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, neue Mitarbeitende zu gewinnen. Einer der fünf häufigsten Gründe ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in der Region.  

Betriebliche Ausbildung gewinnt an Bedeutung

Die betriebliche Ausbildung spielt eine zentrale Rolle bei der Sicherung von Fachkräften in Deutschland. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft von 2024 steigt der Bedarf an Fachkräften besonders in den MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) sowie in Bereichen, die für Digitalisierung und ökologische Transformation wichtig sind. Diese Entwicklung spüren auch die Hohenbrunner Unternehmen. 

Derzeit bilden 36 Prozent der befragten Betriebe aus. Weitere 17 Prozent planen, innerhalb der nächsten drei Jahre damit zu beginnen. Kein Unternehmen gab an, die Ausbildung in Zukunft einstellen zu wollen. 

Herausforderungen der nächsten fünf Jahre

Laut einer Befragung des Instituts für Mittelstandsforschung - Zukunftspanel Mittelstand 2024 - sind die Unternehmen derzeit vorrangig mit der Bewältigung der schwierigen wirtschaftlichen Lage in Deutschland beschäftigt. Auch für Hohenbrunn ergibt sich ein ähnliches Bild. Die größten Herausforderungen der nächsten fünf Jahre sind aus Sicht der ortsansässigen Unternehmen:

  • Wirtschaftliche Entwicklung (69 %)
  • Entwicklung der Arbeitskosten (46 %)
  • Fachkräftegewinnung (44 %) 

Maßnahmen und Ausblick

Die Gemeinde Hohenbrunn wird die Ergebnisse der Befragung nutzen, um gezielt folgende Maßnahmen zu ergreifen: 

Gewerbeflächen

  • Ausschreibung neuer Gewerbegrundstücke
  • Ausweisung eines weiteren neuen Gewerbeflächen-Areals
  • Leerstandsmanagement zur besseren Nutzung bestehender Flächen

Arbeitskräfteverfügbarkeit

  • Regelmäßige Informationen zu regionalen Ausbildungs- und Jobmessen
  • Intensivierung der Zusammenarbeit mit Schulen in der Region

Wohnflächen

  • Diskussion neuer Wohnungsvergaberichtlinien in Hohenbrunn
  • Bereitstellung von Informationen zu Möglichkeiten für Mitarbeiterwohnen

Darüber hinaus wird die Wirtschaftsförderung den Austausch mit den Unternehmen weiter intensivieren. So findet am 9. April 2025 das erste Hohenbrunner Wirtschaftsforum statt, bei dem die Ergebnisse der Unternehmensbefragung vorgestellt werden. Das zweite Netzwerktreffen im Herbst 2025 wird sich schwerpunktmäßig mit Fördermitteln und -programmen befassen. Zudem sind weitere Maßnahmen zur Stärkung des lokalen Einzelhandels in Planung. 

„Die Befragung hat uns klare Handlungsfelder aufgezeigt, die wir nun gezielt angehen“, erklärt Ireen Schaffer, Wirtschaftsförderin der Gemeinde Hohenbrunn. „Unser Ziel ist es, Hohenbrunn als Wirtschaftsstandort zukunftsfähig und attraktiv zu gestalten – für ansässige Unternehmen und solche, die hier investieren möchten.“ 

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    Abb. 1: Zufriedenheit mit Standortfaktoren
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    Abb. 2: Handlungsbedarf für die Wirtschaftsförderung
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    Abb. 3: Die größten Herausforderungen in den nächsten 5 Jahren
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